Lesung und Gespräch

Göttinger Literaturherbst: Lesung und Gespräch mit Lena Schätte

Das mit dem Alkohol, das war eigentlich bei allen Männern in der Familie so, sagt die Mutter. Und auch Motte trinkt längst mehr, als ihr guttut, schläft im Hausflur, weil sie mit dem Schlüssel nicht mehr das Schloss trifft. Lena Schätte hat mit Das Schwarz an den Händen meines Vaters (S. Fischer 2025) einen im Ton unsentimentalen Roman über das Aufwachsen mit einem alkoholkranken Vater geschrieben, der aufs Tiefste berührt. Es ist eine bewegende Auseinandersetzung mit den Dynamiken einer Familie, in der es wenig Geld und viel Alkohol gibt. Über diesen harten wie zarten Roman spricht Schätte mit Niels Penke.

  • Moderation:  Niels Penke
  • Einbeck, Biotechnikum KWS Einbeck
  • 31.10.2025
  • 19:00 Uhr
  • 19,00 € (regulär),  16,00 € (ermäßigt)

»Motte« wird die Ich-Erzählerin von ihrem Vater genannt. Der Vater ist Arbeiter, Spieler, Trinker. Eigentlich hat Motte sogar zwei Väter: den einen, der schnell rennen kann, beim Spielen alle Verstecke kennt und sich auf alle Fragen eine Antwort ausdenkt. Und den anderen, der von der Werkshalle ins Büro versetzt wird, damit er sich nicht volltrunken die Hand absägt. Und das mit dem Alkohol, sagt die Mutter, war eigentlich bei allen Männern in der Familie so.
Auch Motte trinkt längst mehr, als ihr gut tut. Schon als Kind hat sie beim Schützenfest Kellnerin gespielt und die Reste getrunken, bis ihr warm wurde. Jetzt, als junge Frau, schläft sie manchmal im Hausflur, weil sie mit dem Schlüssel nicht mehr das Schloss trifft. Ihr Freund stützt sie, aber der kann meistens selbst nicht mehr richtig stehen. Nur ihr Bruder, der Erzieher geworden ist, schaut jeden Tag nach ihr. Als bei ihrem Vater Krebs im Endstadium diagnostiziert wird, sucht Motte nach einem Weg, sich zu verabschieden – vom Vater und vom Alkohol.
»Das Schwarz an den Händen meines Vaters« von Lena Schätte ist ein bewegender Roman über das Aufwachsen in einer Familie, die in den sogenannten einfachen Verhältnissen lebt und die zugleich, wenn es darauf ankommt, zusammenhält. Es ist ein harter, zarter Roman über die Liebe zu einem schwierigen Vater und den Weg ins Leben. 

»Die Wucht des sich behutsam entfaltenden Textes trifft unmittelbar.« Aus der Begründung zur Verleihung des W.-G.-Sebald-Preises

Veranstaltungsort

Biotechnikum KWS Einbeck
Grimsehlstraße 31
37574 Einbeck


https://www.literaturherbst.com/programm/festivalkalender/2025/das-schwarz-an-den-haenden-meines-vaters/

Veranstalter

Göttinger Literaturherbst GmbH


Zur Veranstaltung

Preise

Eintritt: 19,00 € (regulär),  16,00 € (ermäßigt)